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Tripper/Gonorrhoe

Der Tripper ist neben der Syphilis die häufigste Geschlechtskrankheit und ist in der schwulen Szene nach wie vor weit verbreitet.

DoxPEP und Meningokokkenimpfung gegen Tripper?

DoxPEP: Eine Ärztegruppe des Zuckerberg San Francisco Central Hospital konnten in randomisierten Studien eine signifikante Wirksamkeit zur Reduzierung der Tripperinfektionen nachweisen, wenn die Teilnehmer eine Tablette Doxycyclin, spätestens 72 Stunden nach einem Sexualkontakt einnahmen. Sowohl in der Gruppe der Menschen mit HIV als auch in jener der PrEP-User sind die Tripper-Infektionen um über 60% im Quartal gesunken. Allerdings bleiben viele Fragen zur Zeit noch offen:

  • Befördert man damit die Antibiotika-Resistenzentwicklung? Doxycyclin ist ein wichtiges Therapeutikum bei STD´s!
  • Wie ist die Verträglichkeit? Wie ist die Akzeptanz der Tabletteneinnahme? Reduzieren Nebenwirkungen die Therapietreue und damit die Sicherheit der Wirkung?
  • Wollen wir die queere Community weiter medikalisieren? HIV-PEP, HIV-PrEP – was sollen sexuell aktive MSM noch präventiv schlucken?

Dazu Prof.Dr. Esser des Uniklinikums Essen: An er Studie haben MSM (schwule und bisexuelle Männer) mit zahlreichen sexuellen Infektionen in der Vorgeschichte teilgenommen. Für diese Gruppe kann die DoxPEP sinnvoll sein. Ob allerdings – wie zur Zeit diskutiert wird – durch den breiten Einsatz von DoxyPEP zu einem „Therapie als Prävention“ („Treatment as Prävention“ – wie bei HIV) kommt und die STD-Infektionsrate insgesamt sinkt bleibt abzuwarten. Bei MSM mit wenigen sexuellen Kontakten und wenigen STD´s in der Anamnese wäre ich zurückhaltend. Ich finde es schwierig, Menschen aufgrund eines individuell gefüllten Risikos ein Antibiotikum zu verordnen, das Nebenwirkungen haben kann, Resistenzen erzeugen kann und vielleicht auch die physiologische Darmflora dauerhaft verändert.

Wir schliessen unser dieser Meinung an und werden im Regelfall (ausser in den oben erwähnten Ausnahmen) keine DoxyPEP empfehlen oder verordnen bis es internationale Empfehlungen zu dieser Vorgangsweise gibt!

Meningokokkenimpfung: Die Impfung mit einem Meningokokken-Impfstoff (gegen Meningokokken der Gruppe B – Bexsero) reduziert das Tripper-Infektiosnrisiko um 30-40%.

Dazu Prof.Dr. Esser des Uniklinikums Essen: Der Schutz vor einer Tripperinfektion ist mit einer Reduktion des Risikos um 30-40% ist im Vergleich zur DoxyPEP etwas geringer. Aber die Impfung hat relevante Vorteile: Es ist ein Langzeitschutz, das heisst man muss nicht daran denken sie nach dem Sex einzunehmen und es droht keine Resistenzentwicklung gegen Antibiotika – daher kann man sie breiter einsetzten. Zusätzlich erhält man einen Schutz gegen eine Meningokokkeninfektion.

Auch dieser Meinung schliessen wir uns an: Wir werden auf Wunsch diese zweiteilige Impfung (im abstand von einem Monat) mit Bexsero zum Preis von € 150,00 je Teilimpfung gerne durchführen.

Wie bei der Syphilis sind die Erreger Bakterien, die Übertragung erfolgt durch ein eitriges Sekret (Sperma, Vaginal- oder Analsekret), welches auf die Schleimhaut (Penis, Mund, Mastdarm, Vagina) des Partners gelangt. Somit stellt Oral- (Blasen), Anal-, Vaginalverkehr ein Risiko dar. Nach einer Inkubationszeit von 2-5 Tagen tritt ein eitriger Ausfluss sowie Brennen beim Harnlassen auf. Wenn die Infektion im Mastdarm erfolgte, kommt es zu einem eitrigen Ausfluss, oft aber nur zu unspezifischen dumpfen Unterbauchschmerzen in zunehmendem Maße auch zu schmerzhaften Durchfällen. Die Therapie besteht in der Gabe eines Antibiotikums.

Expertentipp: Häufigster Infektionsweg in der schwulen Szene: Ein Rachentripper (der meist beschwerdefrei verläuft) wird beim Oralverkehr auf die Harnröhre des Partners übertragen.

eitriger Ausfluss aus der Harnröhre

eitriges Sekret im Analbereich