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Das Ende einer Mär: Alkohol ist nie gut für das Herz

Ein niedriger bis moderater Alkoholkonsum hat offenbar doch keine herz- und gefäßschützende Funktion.

Die „Rotwein-Story“ hält nicht wirklich. Zu diesem Ergebnis kommt eine Reihe von Studien, die auf dem Europäischen Kardiologenkongress (ESC) in Rom präsentiert wurden.

So zeigte eine über 20 Jahre laufende dänische Studie mit fast 19.000 Krankenschwestern nach Bereinigung um Gesundheits-, Lebensstil- und psychosoziale Faktoren keine Hinweise auf einen signifikanten günstigen Zusammenhang zwischen niedrigem oder moderatem Alkoholkonsum und der Herz-Kreislauf-Sterblichkeit. Es ging dabei um die Bestimmung von Schlaganfall-, Herzinfarkt- und Herz-Kreislauf-Sterblichkeit insgesamt. Es fand sich auch kein signifikanter Zusammenhang zwischen niedrigem bis mittlerem Alkoholkonsum mit den separaten Endpunkten Schlaganfall und Herzinfarkt.

Eine weitere Studie aus Israel und den USA untersuchte den Einfluss moderaten Alkoholkonsums auf das Fortschreiten der Atherosklerose der Halsschlagader bei Patienten mit gut kontrolliertem Diabetes Typ 2, die ansonsten keinen Alkohol zu sich nahmen. Während der zweijährigen Untersuchungsdauer wurden die Probanden in drei Gruppen aufgeteilt und erhielten täglich entweder 150 Milliliter Mineralwasser, Weißwein oder Rotwein. Alle Studienteilnehmer unterzogen sich einer mediterranen Diät ohne Beschränkung der Kalorienzahl.

Zu Studienbeginn und nach zwei Jahren wurden das Gesamt-Plaque-Volumen der Halsschlagader und das Gefäßwandvolumen mittels 3D-Ultraschall gemessen. Es lagen verwertbare Ultraschall-Bilder von 174 Patienten vor, bei der Erstuntersuchung wurden bei 55 Prozent Plaque in der Halsschlagader gefunden. Das durchschnittliche Gesamt-Plaque-Volumen veränderte sich in der Gesamtgruppe nicht signifikant, ebenso wenig in den Kontrollgruppen. „Wir konnten in unserer zweijährigen Studie keine signifikante Wirkung des Weinkonsums auf die Gesamt-Plaque-Volumen der Halsschlagader oder das Gefäßwand-Volumen in der Gesamtgruppe feststellen“, schrieben die Studienautoren zusammenfassend.