20 Jahre schwule Schwerpunktpraxis

Am 09.April 1996 eröffnete ich in Wien die erste „offene“ Arztpraxis für schwule und transgender Patienten.

Inzwischen ist es bereits 20 Jahre her, dass ich eine allgemeinmedizinische Schwerpunktpraxis für schwule und transgender Patienten eröffnet habe. Als ich bitte der 90er-Jahre aus Graz in die „schwule Grossstadt“ Wien kam, war ich sehr erstaunt über die mangelnde Betreuung von homosexuellen Patienten durch offen lebende schwule Ärzte. Daher entschloss ich mich nach längerem Überlegen diesen Schritt zu wagen.

Neben „allgemeinmedizinischen Alltagserkrankungen“, wie Erkrankungen des Bewegungsapparates, Entzündungen der Atemwege, grippalen Infekten und ähnlichem, werden vor allem sexuell übertragbare Infektionskrankheiten, wie HIV, Syphilis oder Gonorrhoe diagnostiziert und behandelt. Im HIV-Bereich ist unsere Praxis sogar mit Abstand das größte niedergelassene Zentrum in Österreich, es werden jährlich ungefähr 1000 HIV-positive Patienten nach dem letzten Stand der Medizin betreut. Weitere Schwerpunkte sind psychosomatische und psychische Erkrankungen und die Substituierung von drogenabhängigen Patienten.

Bereits vor etwas mehr als 10 Jahren sah ich mich auf Grund der grossen Nachfrage veranlasst die Praxis zu vergrössern und umzubauen. Der Warteraum wurde auf das Doppelte erweitert, eine neue Anmeldung geschaffen und ein zweiter Praxisraum kam hinzu. Da weiterhin die Patientenzahlen rasant stiegen wandelte ich die Praxis 2011 in eine Gruppenpraxis um. Seit dieser Zeit ergänzt Dr. Karl Heinz Pichler das Team der Schwerpunktpraxis. Dies bietet zum einen eine noch umfassendere Betreuung durch 2 Ärzte, aber auch Öffnungszeiten wie in einer Ambulanz (jeden Vormittag und Nachmittag) ohne Urlaubsschliessungen wie in Einzelpraxen. Im Gegensatz zu Ambulanzen besteht aber eine vollkommen persönliche Betreuung durch unsere 3 Paraxisassistenten Christian, Paul und Werner sowie durch Dr. Karl Heinz Pichler und mich.

Aus Anlass dieses Jubiläums wartet für alle, die uns um den 9.April aufsuchen ein kleines Geschenk.

Dr. Horst Schalk