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HIV-Therapieoptionen der nahen Zukunft

In den letzten Jahren waren HIV-Patienten und Schwerpunktärzte verwöhnt: Eviplera, Stribild, Tivicay, Triumeq – mit jedem Jahr kamen neue Medikamente, die die Behandlungsoptionen verbesserten, die Nebenwirkungen verringerten und das Leben der Patienten vereinfachten.

Wie sieht es aber mit Nachfolgesubstanzen aus? 

Ein Teil der neuen Substanzen ist auf die Modifikation von Tenofovir – enthalten in Viread, Truvada, Atripla, Eviplera und Stribild – zurückzuführen. Die neue Substanz Tenofovir-Alafenamid (TAF) soll wirksamer und gleichzeitig besser verträglich sein.

Hier eine Auswahl der zu erwartenden schon bisher erhältlichen Kombinationsmedikamente:

  1. TAF-Truvada
  2. TAF-Stribild (01.01.2016)
  3. TAF-Eviplera

Aber auch neue Kombinationsmedikamente, in denen TAF und ein Proteasehemmer (geboostert=verstärkt mit Cobizistad) in einer Tablette kombiniert sind, sollen auf den Markt kommen:

  1. TAF-Prezista
  2. TAF-Reyataz

Diese Kombinationen werden für 2016/17 erwartet.

Aber auch „wirklich“ neue Medikamente werden in naher Zukunft erwartet:

  1. MSD entwickelt den neuen NNRTI Doravirin, der hochpotent und sehr gut verträglich sein soll
  2. GSK testet zur Zeit die Nachfolgesubstanz von Dolutegravir (enthalten in Tivicay und Triumeq), das Cabotegravir. Dieses wird vermutlich als Depotspritze in Kombination mit Rilpivirin (enthalten in Eviplera) alle 4-12 Wochen injiziert werden.
  3. BMS entwickelt einen Hemmstoff, der das Andocken von HIV an der menschlichen Zelle blockieren soll, aber auch einen Reifungshemmer, der die letzte Phase der Reifung von HiV blockiert.
  4. schon länger in Entwicklung ist auch ein neuer CCR5-Blocker (wie Celsentri) und ein
  5. Fusionshemmer (wie Fuzeon)

Im Mittelpunkt wir eine weitere Vereinfachung für den Patienten stehen: eine einmal tägliche Gabe ist heute schon Standard, in Zukunft werden wir vermutlich zusätzlich injizierbare Kombinationen sehen, die nur mehr einmal im Monat oder sogar ein Mal im Quartal verabreichen muss. Denkbar sind auch Implantate, die ihre Wirkstoffe kontinuierlich über Jahre abgeben.

Nach ProjektInformation Jahrgang 23, Nr. 4