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HIV-Infektion – Heilung doch möglich?

Beim deutsch-österreichischen AIDS-Kongress, der im Juni in Düsseldorf stattfand, waren neben zahlreicher anderer Themen auch das Thema „Heilung“ wieder einmal in aller Munde.

Die Heilung der HIV-Infektion könnte auf 3 unterschiedliche Wege erfolgen: 

  • Verhinderung der Infektion durch die Zerstörung des CCR5-Rezeptors: HIV benötigt diesen – unter anderem an CD4-Zellen vorhandenen – Co-Rezeptor neben dem CD4-Rezeptor um seine Zielzellen zu infizieren. Eine weitere Funktion des CCR5-Rezeptors ist zur Zeit keine bekannt, daher könnte man diesen zerstören und daher die Zellen unempfindlich gegen eine Infektion mit HIV machen. Zwar wurde dieser Ansatz bereits an einigen Menschen – mit ermutigenden Ergebnissen – erprobt, aber dennoch gibt es eine Reihe von Problemen abzuklären. So sind die eingesetzten „Gen-Scheren“, die die genetische Kodierung für den CCR5-Co-Rezeptor aus dem menschlichen Genom (Erbmasse) herausschneiden, noch nicht genau genug und es besteht das Risiko, dass sie auch andere Gene zerstören könnten.
  • Herausschneiden von HIV-Erbmasse aus der menschlichen Erbmasse: Dieser Ansatz ist eigentlich brilliant: Genau so wie die virale Integrase die virale Erbmasse in die menschliche Erbmasse (DNA) einbaut, haben Forscher „Gen-Scheren“ entwickelt, die diese wieder herausschnellet. Auch hier bleibt noch das Problem, dass diese „Gen-Scheren“ vielleicht auch an der falschen Stelle menschliche Gene herausschneiden könnten. Ausserdem hat man noch kein ideales Verfahren um diese „Gen-Scheren“ in die HIV-infizierten Zellen einschleusen zu können.

„shock an kill“: latentes HIV, also Viren, die zwar im Erbmaterial der menschlichen Zellen eingebaut sind, aber Ruhe geben und sich nicht vermehren, können weder von Medikamenten attackiert noch vom Immunsystem erkannt und vernichtet werden. Die Idee ist, HIV durch Medikamente „aufzuwecken“ und darf zu hoffen, dass das Immunsystem die infizierten Zellen erkennt und abtötet. Prinzipiell klappt das „Aufwecken“ sehr gut, aber ein Teil der „schlafenden“ Viren lässt sic mit den herkömmlichen Substanzen nicht wecken. Ausserdem unterdrücken einige der „Wecksubstanzen“ das Immunsystem und unterdrücken so das erwünschte Abtöten der infizierten Zellen.                                                                                                                                                                                                                                           

Alle drei Ansätze funktionieren teilweise, aber der Teufel liegt im Detail und es ist noch nicht absehbar, ob mit einer der Methoden oder eine Kombination in Zukunft eine Heilung möglich ist.

Nach ProjektInformation Jahrgang 23, Nr. 4