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Münchner AIDS-Tage 2014 – Strategien gegen HIV (1)

Eine HIV-Infektion ist noch nicht heilbar, weil sich das Virus im Körper versteckt. Forscher wollen den Erreger (HIV) „ködern“ und gezielt vernichten.

Das Virus ist doch wieder aufgetaucht. Timothy Henrich informiert die Fachöffentlichkeit.

Er ist der behandelnde Arzt der 2 als „Boston-Patienten“ bekannt gewordenen Männer, die vermeintlich von ihrer HIV-Infektion geholt waren. Das ist enttäuschend, aber für die Wissenschaft bedeutend kommentiert Henrich. Die beiden Patienten warn waren mit einer Knochenmarktransplantation behandelt worden – nicht wegen ihrer HIV-Infektion – sondern wegen einer Krebserkrankung. Überraschenderweise verschwand bei beiden kurze Zeit später spurlos. Deshalb setzten sie im Frühjahr 2013 ihre Medikamente ab, mit dem oben erwähnten Ergebnis.

Natürlich interessierte die forscher, weshalb und wohin sich die HIV-Infektion zunächst zurückgezogen hat. Denn schon länger gilt als das letzte Risiko einer Heilung einer HIV-Infektion, dass sich das Virus in sogenannten Reservoirs verstecken kann: Zellen, in denen inaktives HIV-erbgut „schlummert“ – unerreichbar für die körpereigene Immunabwehr, aber auch für die heute zur Verfügung stehenden Medikamente. Tatsächlich halten die heutigen HIV-Medikamente aktive Viren so gut in Schach, dass Patienten heut bereits eine normale Lebenserwartung aufweisen.

„Kick an Kill“ heisst die Strategie: zuerst das in den menschlichen Zielzellen (zum Beispiel CD4-Zellen) schlummernde HIV-Erbgut  stimulieren, damit es aktiv und somit erkennbar wird und dann die ganzen Reservoirzellen zerstören.

Aus NZZ am Sonntag vom 02. März 2014

Fortsetzung folgt