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Erektionsstörungen und PDE-5-Hemmer

 

15 Jahre ist es in der Zwischenzeit her, dass der erste PDE-5-Hemmer (Phosphodiesterase-5-Hemmer) Viagra® zugelassen wurde und erfolgreich in der Behandlung von Erektionsstörungen eingesetzt wird. Inzwischen sind 2 weitere Substanzen (Levitra®, Cialis®) im Handel erhältlich. Auch ein etwas billigeres Generikum (Vivanza®) ist bereits seit einiger Zeit am Markt.

Unter erektiler Dysfunktion, früher auch Impotenz genannt, versteht man die Unfähigkeit zur Erlangung einer Erektion, die anhaltend und ausreichend für die Durchführung einer sexuellen Aktivität ist. Die Prävalenz einer erektilen Dysfunktion liegt bei 40- bis 70-jährigen bei etwas mehr als 50%. Schätzungen zufolge leiden in Österreich rund 730.000 Männer an Erektionsstörungen.

Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen auch, dass das Auftreten einer erektilen Dysfunktion auch für den Partner eine wesentliche Beeinträchtigung der Sexuellen Funktion und Zufriedenheit mit sich bringen. Erektionsstörungen sollten nicht nur als Problem eines Partners, sondern als Paarproblem betrachtet werden muss.

Das Erektionsstörungen mit dem Alterungsprozess häufiger Auftreten, ist bekannt und wurde in zahlreichen Studien eindeutig bewiesen.  Wichtig ist es allerdings, dass man, bevor man einen PDE-5-Hemmer unkritisch einnimmt, mögliche organische Ursachen ausschliesst. Erektionsstörungen können durch Diabetes mellitus, eine Bluthochdruckerkrankung, durch  Herzkranzgefässerkrankungen oder Hormonstörungen verursacht werden oder begleitend auftretern. Weiters sollten auch psychische Erkrankungen, die immer wieder zum Auftreten von Erektionsstörungen führen, ausgeschlossen werden.  Eine Depression oder auch eine Burn-Out-Erkrankung führt gar nicht so selten nicht nur zu Erektionsstörungen, sondern zu einem vollkommen Interessensverlust an Sex (Libidostörung). In diesem Falle ist es erforderlich zuerst die Grunderkrankung zu behandeln und erst dann, wenn nötig, die Erektionsstörung selbst zu therapieren. Auch bestimmte Sucht- und Genussmittel können die Erektionsfähigkeit vermindern. Rauchen und übermässiger Alkoholkonsum sollten spätestens bei Auftreten einer Erektionsstörung eingestellt oder zumindest reduziert werden. Vor allem Männer mit Herz-Kreislauferkrankungen sollten vorsichtig bei der Einnahme der PDE-5-Hemmer sein, da es zu einem gefährlichen Blutdruckabfall, im Exteemfall kann dies sogar zu einem Herzinfarkt führen. Der gleichzeitige Konsum von Poppers steigert dieses Risiko noch zusätzlich. Vor der erstmaligen Einnahme von PDE-5-Hemmern sollte daher unbedingt ein Arzt konsultiert werden.

Die therapeutischen Möglichkeiten haben sich in den vergangenen 10 Jahren grundsätzlich nicht verändert. Hinzugekommen zu den etablierten PDE-5-Hemmern, Viagra®, Cialis® und Levitra®, sowie den Schwellkörperinjektionsmethoden (Caverject® und Androskat®) ist lediglich ein Zweitpräparat, nämlich Vivanza®, welches keinen prinzipiellen therapeutischen Vorteil, sondern nur einen deutlich geringeren Preis bietet. Da das Patent für Viagra in diesem Jahr ausläuft, sind (billigere) Generika dieser Substanz zu erwarten.

Tipps für die Praxis: Grundsätzlich muss erwähnt werden, dass PDE-5-Hemmer nur bei sexueller Stimulation wirken, da sie den Abbau jenes Stoffes verlangsamen, der bei sexueller Erregung ausgeschüttet wird und zum Steifwerden des Penis führt, dies führt zu einer länger anhaltenden und härteren Erektion. Der schnellste Wirkungseintritt wird bei Viagra® beschrieben, die längste Wirkung bei Cialis® (bis zu mehreren Tagen, die Erektion nimmt aber natürlich bei fehlender sexueller Stimulation wieder ab). Prinzipiell sollte man alle PDE-5-Hemmer ungefähr eine gute Stunde vor der sexuellen Aktivität einnehmen. Die Wirkung wird erfahrungsgemäss bei vorheriger Aufnahme von fetter Nahrung reduziert. Man sollte auch wissen, dass oft bei erstmaliger Einnahme die Wirkung nicht befriedigend sein kann. Es ist daher ratsam bis zu 8 Versuche zu unternehmen, erst dann kann man von einem Therapieversagen sprechen. Seit einiger Zeit stehen von Cialis® auch 5mg-Tabletten zur täglichen Einnahme, für regelmässigen Geschlechtsverkehr zur Verfügung.