Online Services

Herzlich Willkommen!

willkommen.jpg
 

Das metabolische Syndrom

Herz- Kreislauferkrankungen stellen in den Industrieländern die mit Abstand häufigste Todesursache dar.

Das metabolische Syndrom wird heute als der entscheidende Risikofaktor für die Entstehung von Herz-Kreislauferkrankungen angesehen. Es ist charakterisiert durch vier Faktoren, man spricht vom sog. „tödlichen Quartett“: Fettleibigkeit, Bluthochdruck (Hypertonie), veränderte Blutfettwerte (Dyslipidämie) und Insulinresistenz mit Entwicklung von Zuckerkrankheit( Diabetes Typ II).

Das metabolische Syndrom ist hauptsächlich ein Krankheitsbild der Industriestaaten und entwickelt sich aus einem westlichen Lebensstil, charakterisiert durch kalorienreiche Ernährung und einen Mangel an körperlicher Bewegung. Die dadurch ausgelöste Fettleibigkeit führt zur Insulinresistenz, das bedeutet, dass die Bauchspeicheldrüse nicht mehr in der Lage ist, ausreichend Insulin für den Körper zu produzieren. Dieses Hormon ist hauptsächlich für den Blutzuckerspiegel verantwortlich und sorgt dafür, dass sowohl Muskeln als auch das Fettgewebe die vorhandenen Zuckermoleküle (Glukose) aufnehmen können. Ein Überangebot an Glukose im Blut kann die Bauchspeicheldrüse für einen bestimmten Zeitraum durch eine erhöhte Insulinproduktion ausgleichen, die dauerhaft  hohen Insulinspiegel führen aber mit der Zeit zu einem Wirkverlust des Hormons und es entwickelt sich eine sog. Insulinunempfindlichkeit, die zur Zuckerkrankheit(Typ-2-Diabetes) voranschreiten kann. Wesentlichen Einfluss auf die Entstehung des Metabolischen Syndroms hat das viszerale Fettgewebe. Es befindet sich zwischen den Organen der Bauchhöhle. Die dort angesiedelten Fettzellen sind hormonell aktiv und unterliegen einer erhöhten Spaltung, die nicht mehr auf die hemmende Wirkung von Insulin anspricht. Dadurch kommt es nach einer Reihe von Stoffwechselvorgängen letztlich zur vermehrten Freisetzung von Glukose aus der Leber. Parallel dazu kommt es zu speziellen Veränderung der Blutfettwerte, charakterisiert durch niedrige HDL-Spiegel (sog. gutes Cholesterin), hohe Trigylceridkonzentrationen und erhöhten LDL-Partikeln (sog. schlechtes Cholesterin). Gemeinsam mit erhöhten Blutdruckwerten  (laut WHO > 135/85) und Zigarettenrauchen führt dies zu charakteristischen Veränderungen in der Innenseite der Arterien, zur sog. Artherosklerose. Die Folge sind unterschiedlichste Arterienverengungen- oder Verschlüsse und das Auftreten von z.B. Herzinfarkt, Schlaganfall oder Gefäßverschlüssen an den Beinen. Eine große Rolle für die Definition des metabolischen Syndroms spielt, wie oben bereits angedeutet, ein erhöhter Taillenumfang. Eine Messung des Bauchumfangs an der Taille gilt als einfacher und schneller Weg, eine erste Risikoeinschätzung vorzunehmen. Ein erhöhtes Risiko liegt für Frauen über 88 cm vor. Bei Männern beginnt der Risikobereich über 102 cm. In Österreich überschreiten ca. 30–40 % diese Risikoschwelle. Die grundlegende Therapie ist immer nichtmedikamentöser Natur und basiert auf Lebensstiländerung: mehr körperliche Bewegung  (mind. 3 x wöchentlich je 30 Minuten Ausdauerbewegung wie Laufen, Walken, Radfahren, Spazierengehen), Gewichtsreduktion, Änderung der Essgewohnheiten ( mehr Ballaststoffe, weniger tierische Fette, mehr pflanzliche mehrfach ungesättigte Fettsäuren), Kochsalzreduktion, Raucherentwöhnung, Reduktion des Alkoholkonsums auf ein moderates Maß, regelmäßige Blutdruckmessungen. Lebensstiländerung hat nachgewiesenen Effekt auf alle Komponenten des metabolischen Syndroms. Bestehen dennoch weiterhin dauerhaft erhöhte Blutdruck-, Blutzucker- und Blutfettwerte, muss eine entsprechende medikamentöse Therapie eingeleitet werden.

Tipps für die Praxis: Im Rahmen der jährlichen Vorsorgeuntersuchung kann Ihr behandelnder Arzt erhöhte Blutzucker-, Blutfett- und Blutdruckwerte sowie Übergewicht entdecken. Er wird Sie ausführlich über mögliche Lebensstiländerung incl. Raucherentwöhnung informieren und wird eine gegebenenfalls notwendige medikamentöse Therapie einleiten. Dadurch kann dem Entstehen eines metabolischen Syndroms mit all seinen Konsequenzen erfolgreich entgegengewirkt werden.