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International Congress on Drug Therapy in HIV Infection

Vom 11. November bis 15. November 2012 findet in Glasgow der International Congress on Drug Therapy in HIV Infection statt.

Der alle 2 Jahre in Glasgow stattfindende Kongress zum Thema HIV-Therapie hat erwartungsgemäss keine Sensationen, aber doch einige Neuigkeiten gebracht.

Zahlreiche hochkarätige HIV-Organisationen haben jene Behandlungsstrategien, die in einigen Amerikanischen Zentren unter dem Motto „Test und Treat“ („positiv testen und behandeln“) ohnehin üblich waren, auch in ihre Therapiestartempfehlungen aufgenommen:

Die beiden amerikanischen AIDS-Gesellschaften US-DHHS und die IAS-USA empfehlen eine HIV-Therapie unabhängig von anderen Laborwerten. Es wird somit empfohlen, bei jedem, bei dem ein positiver HIV-Test vorliegt, eine Therapie zu beginnen.

Die britische Gesellschaft, UK empfiehlt nur „certain patients“ über 350 Helferzellen zu behandeln. Diese „certain patients“ sind Patienten mit höherem Lebensalter, Frauen mit Kinderwunsch oder Patienten, bei denen gleichzeitig andere Erkrankungen vorliegen.

Die europäische Gesellschaft EACS empfiehlt (noch erst) zwischen 350 und 500 Helferzellen eine ART zu überlegen („consider“) und über 500 Helferzellen einen Therapiestart zu verschieben („defer“).

Am zögerlichsten ist in diesem Fall, vermutlich auch, da sie auf Länder mit nur unzureichendem Zugang zur ART Rücksicht nimmt,  die WHO: über 350 Helferzellen wird eine HIV-Therapie nicht empfohlen („no“).

Weiters werden 2 neue „Eintabletten-Regime“ im kommenden Jahr eingeführt werden:

Bereits im ersten Halbjahr wird „Stribild“ oder Quad, wie es bisher genannt wurde, zugelassen und eingesetzt werden. In dieser Tablette sind Truvada und ein neuer Integraseinhibitor (verhindert den Einbau von HIV in den menschlichen Zellkern), sowie Cobicistad, welches die Wirkung des Intigraseinhibitors verstärken („boostern“) wird enthalten.

Vermutlich Ende des Jahres 2013 wird Dolutegravir, ebenfalls ein Integraseinhibitor, kombiniert mit Kivexa als“Eintabletten-Regime“ auf den Markt kommen. Die  Einnahme wird im Gegensatz zu den bisherigen „Eintabletten-Regime“ sehr einfach sein, da weder auf Ernährung, noch auf den Schlafrhythmus Rücksicht genommen werden muss, gravierende Nebenwirkungen sind bisher keine beschrieben.

…überschattet wurde der diesjährige Kongress leider von einem sehr tragischen Ereignis: vermutlich ein Sicherheitsbeamter der Kongressorganisation ermordete eine Thailändische Teilnehmerin in der Toilette des Kongresszentrums. Als Folge wurde die Kongresshalle komplett gesperrt und die Glasgower Polizei führte Vermutlich eine ihrer grössten Befragungen ihrer Geschichte, an mehreren 1000 Teilnehmern, durch.